Maßnahmenraum Limburg-Weilburg
WRRL-Umsetzung
Projektträger für die WRRL-Umsetzung im Maßnahmenraum Limburg-Weilburg war von 2012 an die Marktgemeinde Weilmünster zusammen mit den Gemeinden Villmar und Weinbach. Ab 2018 kamen von der Stadt Weilburg noch dei Gemarkungen Gaudernbach und Hirschhausen dazu.
Seit 2022 ist auch die Gemarkung Camberg in die Beratung integriert. Sie war vorher als eigener Maßnahmenraum von der Schnittstelle Boden beraten worden
Hier finden Sie eine Karte für den kompletten Maßnahmenraum ab 2022, eingefärbt nach den beteiligten Gemeinden.
Von den genannten Gemeinden wurden 14 Gemarkungen (Aulenhausen, Aumenau, Blessenbach, Edelsberg, Elkerhausen, Falkenbach,
Gaudernbach, Gräveneck, Hirschhausen, Laubuseschbach, Rohnstadt,
Seelbach, Villmar und Weilmünster) zusammengefasst [siehe Karte PDF], die ein Belastungspotenzial für Stickstoff von >2,5 aufweisen und damit in den Bereich der
mittleren Maßnahmenpriorität und Beratungspriorität (3) anzusiedeln sind [vgl. Abbildung "Belastungspotenzial"
(PDF)].
Diese werden als "gelbe Gemarkungen" bezeichnet. Achtung:
die Farbe gelb hat in diesem Falle nichts mit den eutrophierten
Gebieten zu tun, die ja umgangssprachlich auch manchmal als "gelb"
bezeichnet werden.
Im folgenden Ausschnitt ist ein Teil der Karte des Maßnahmenraumes mit dem Belastungspotenzial dargestellt. Diese zeigt den gesamten Maßnahmenraum Limburg-Weilburg und steht als PDF zur Verfügung.
Insgesamt 3 Gemarkungen (Camberg, Langenbach und Weinbach) werden aufgrund ihres Belastungspotentials für Stickstoff ≥ 3 in den Bereich der hohen Maßnahmenpriorität und Beratungspriorität (2) [vgl. Abbildung "Belastungspotential" (PDF), Quelle: HLUG] eingeordnet.
Sie werden als "orange Gemarkungen" bezeichnet und erhalten ein erhöhtes Beratungskontingent.
Beratung
Entsprechend dem Belastungspotential und dem daraus resultierendem Belastungsindex ist eine unterschiedliche Maßnahmenpriorität mit jeweils unterschiedlichen Beratungsaufgaben und Beratungsinhalten vorgesehen [vgl. Abbildung "Belastungspotential" (PDF), Quelle: HLUG].
Bis 2019 gab es vom LLH eine Grundberatung zur WRRL. Inzwischen wird die WRRL-Beratung nur noch durch IfÖL geleistet, jedoch in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Wilhelm Möller, LLH.
Das Beratungskonzept beinhaltet neben der Durchführung von Informationsveranstaltungen und themenaktuellen Feldführungen auch die Analyse von Nmin-Bodenproben und Wirtschaftsdüngeranalysen. Im Fokus der Beratung stehen 16 Leitbetriebe des Maßnahmenraums. Vor allem bei diesen werden Demonstrations- oder Praxisversuchsflächen eingerichtet und eine gezielte Betriebsberatung zur Optimierung des Stickstoffmanagements angestrebt. Das komplette Beratungsangebot von IfÖL im Maßnahmenraum Limburg-Weilburg finden Sie hier.
Unsere Ansprechpartner stehen Ihnen gerne für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Standörtliche Situation
Der Maßnahmenraum befindet sich im westlichen Mittelhessen, im Landkreis Limburg-Weilburg. Naturräumlich liegt der Landkreis zwischen den Mittelgebirgen
Taunus und Westerwald und ist durch die Tallandschaft der Lahn geprägt. Er läßt sich in zwei Gebiete gliedern. Zum einen in den nordöstlichen Teil, welcher
durch das Lahntal geprägt, in das Limburger Becken und damit eine Agrarlandschaft mit lößlehmreichen Böden mündet. Zum anderen in den westlichen Teil, dieses
Gebiet zeichnet sich durch seine Schieferverwitterungsböden des auslaufenden östlichen Hintertaunus aus.
Geologisch befinden wir uns in der Region im oberen bis mittleren Devon. Dort sind vorwiegend Tonschiefer, Quarzite, Sandstein, aber auch vereinzelt Kalkstein,
Dolomit und geschieferte basische Pyroklastite zu finden. Das Limburger Becken sowie Teile des Lahntals wurden im Quartär mit mächtigen Lößlehm-Schichten bedeckt.
Eine dementsprechende Gliederung läßt sich auch auf der Bodenkarte des Maßnahmenraumes
(PDF) [Quelle: IfÖL] wiederfinden. In den Tallagen
des nordöstlichen Teils sind Parabraunerden und Pseudogley-Parabraunerden vorherrschend, während im westlichen Teil
Braunerden überwiegen. Im folgenden Ausschnitt ist ein Teil der Bodenkarte von Edelsberg dargestellt.
Der gesamte Maßnahmenraum umfasst eine Fläche von ca. 12.000 ha. Dabei nutzt die Landwirtschaft nahezu ebenso viel Flächenanteil (46%) wie der Forst mit einem Anteil von 47% an der Gesamtfläche. Der Anteil der ackerbaulichen Nutzung liegt bei 31% an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche, diejenige der Grünlandnutzung bei 15%. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nehmen 7% der Fläche des Maßnahmenraums ein. Ackerflächen mit ausgewiesener Erosionsgefährdungsstufe 1 (cc1) und 2 (cc2) belaufen sich auf 63%.